13.12. 18.00 Uhr Vortrag und Diskussion von und mit einem Aktivisten der Stadtguerilla der 1970er Jahre

Gegen das Vergessen – Für eine Repolitisierung der Stadtguerillageschichte
Die historischen Stadtguerillagruppen der BRD und Westberlins sollten nicht wie so oft üblich entlang ihrer Erscheiungsform als „bewaffnete Gruppen“ thematisiert werden. Viel mehr werden sie in dem Vortrag anhand ihrer Entstehungsbedingungen zwischen einer postfaschistischen Gesellschaft und einem weltweiten Aufbruch ihrer theoretischen Wurzeln und ihrer praktizierten Organisationsform behandelt. Es wird um Stadtguerilla als politisch militärische Avantgarde versus Verbund militanter Zellen, um sozial-revolutionären Klassenkampf, antiimperialistischen Internationalismus, Fabrikguerilla und last but not least um antipatriarchale Organisation und Praxis gehen.
Stadtguerillagruppen haben unterschiedliche politische Linien verfolgt die zu unterschiedlichen Organisationsformen und Praxen führten – im Laufe der Zeit auch quer durch die Gruppen selbst. Nicht immer hat „die Politik dem Gewehr befohlen“ wie es sein sollte. Mit unter führten Zwänge der Illegalität und der Repression zu -falschen- politischen Entscheidungen und Spaltungen der Kollektive. Während dieses speziellen Teils einer linksradikalen Gesamtgeschichte sind Erfahrungen gesammelt worden die es wert sind, noch heute reflektiert zu werden um ihre Fehler aber auch ihre Erfolge zu bewerten und aus ihnen zu lernen.